Verlagsinfo
Nicht jeder denkt bei der österreichischen Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek an Vampire. In dieser frühen Geschichte ist ihr mysteriöser Fremder, der in einem österreischen Provinzkaff auftaucht, tatsächlich einer. Da ist ihr Landsmann Nicolas Mahler ganz in seinem Element. Genussvoll zeichnet er den grantelnden Caféhauszombie und zitiert dabei mit leichtem Strich klassische Horrorfilme. Entstanden ist ein schön schauriges und herzzerreißend komisches Kleinod.
Pressestimmen
Statt Jelineks Schattenspiele und Kellergeheimnisse nur zu illustrieren, verknüpft sie Mahler mit seinen Bildfragmenten zu einem eigenständigen Werk.
DIE ZEIT
Mahlers „Fremder“ ist (selbstverständlich) keine Nacherzählung. Der Zeichner hat umgestellt, den Humor verstärkt, auf die Gurkennase nicht verzichtet, der Bäckersfrau eine Brezelfrisur verpasst, die Sicht erweitert.
KURIER
Dabei darf man bei dem kleinen Band keinen Gruselcomic im Stil der trivialen »Seltsam, aber so steht es geschrieben«-Gespenstergeschichten erwarten. In »der fremde!« werden vielmehr solche Geschichten zu einer einzigen komprimiert und auf ihre Essenz reduziert. (...) Nicolas Mahler kürzt Jelineks Sprachfläche auf wenige Sätze, die er außerdem für seine Geschichte neu arrangiert, und greift in seiner reduzierten und minimalistischen Bildsprache die Reibungen der Sprachcollage auf. Sein Fremder ist Murnaus Nosferatu mit schlotternden Knien.
NEUES DEUTSCHLAND
Mahler gelingt es, Jelineks ausgesprochen komplexes Sprachspiel in den Comic zu übertragen. Mit Stummfilmzitaten, gebrochener Sprache und einer Erzählung, die viel mehr über abgründiges Miteinander zu sagen hat als über diesen Vampir, der sie stört.
SPIEGEL ONLINE